Das Prinzip ist einfach: Ein Unternehmen bietet die Möglichkeit, gute Kandidaten für offene Stellen vorzuschlagen. Wird derjenige eingestellt, winkt eine Prämie – oft nach der bestandenen Probezeit. Am Ende ist das „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“- Konzept eine Win-Win-Win-Situation. Das Unternehmen hat eine offene Stelle besetzt. Der Angeworbene hat einen Job gefunden. Und der Mitarbeiter hat eine Prämie kassiert. Doch so perfekt wie das Ganze klingt, ist es leider nicht. Das Mitarbeiterempfehlungsprogramm birgt einige Risiken!
„Jede dritte Stelle wird über persönliche Kontakte besetzt.“
Wenn aus Mitarbeitern Headhunter werden
Gute Leute kennen gute Leute. Auf diesem Grundsatz basiert das „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“-Konzept, auf das mittlerweile ein Großteil der Unternehmen setzt. Obwohl die Angestellten bei gelungener Vermittlung mit einer Prämie belohnt werden, ist dieser Prozess eine kostengünstigere Alternative zu Stellenanzeigen, Headhuntern und Co. Im Internet kursieren allerdings Gerüchte über spektakuläre Prämien. So soll eine Wirtschaftsprüfung bei fünf erfolgreichen Empfehlungen eine Reise springen lassen. Und bei einem Textildiscounter soll man nach der zehnten gelungenen Vermittlung in den nigelnagelneuen eigenen Smart steigen. Wer würde da nicht gerne ein paar neue Kollegen empfehlen?! Doch das Konzept hat seine Schattenseiten, die nur selten genannt werden.
Punkt 1: Die gescheiterte Mitarbeitersuche fällt auf den Angestellten zurück
Stellen wir uns Folgendes vor: Kollege X hat einen neuen Mitarbeiter vermittelt. Doch dieser stellt sich nach zwei Monaten als absolute Niete heraus und das Arbeitsverhältnis wird beendet. Auf wen fällt das Ganze zurück? Genau, auf den vermittelnden Mitarbeiter. Die Personalabteilung und auch die Kollegen werden sich fragen, wie zum Teufel er auf die Idee kam, dass diese Person ins Unternehmen passen könnte und woher er solche Leute kennt. Auf eine Empfehlung dieses Mitarbeiters wird man in Zukunft wahrscheinlich eher verzichten und ihm skeptisch gegenüberstehen.
Punkt 2: Die „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“-Prämie ist zu verlockend
Mal ehrlich, wer würde nicht gerne 1.000 Euro, eine Reise oder gar ein Auto abstauben? Vor allem ist es leicht verdientes Geld: Kurz mal nachgedacht, eine Person weiterempfohlen, erledigt. Bei diesem Anreiz kann man schnell mal vergessen, worum es eigentlich geht, nämlich einen qualifizierten Mitarbeiter für das Unternehmen zu finden. Viele Mitarbeiter haben es nur auf die „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“-Prämie abgesehen und empfehlen beispielsweise flüchtige Bekannte, deren Fähigkeiten sie gar nicht richtig kennen. Egal, am Ende gibt es ja Kohle dafür! Das Unternehmen kostet so eine Aktion aber eine Menge Geld, Ärger und Zeit.
Punkt 3: Wer will schon eine Vetternwirtschaft?
„Ach bei Firma XY bekommt man eh nur einen Job, wenn man Beziehungen hat. Da brauchst du dich gar nicht bewerben.“ Willst du, dass das jemand über dein Unternehmen sagt? Wenn du ausschließlich oder hauptsächliche neue Kollegen über ein „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“-Programm gewinnst, könnte das aber bald der Fall sein. Bringt jeder seine besten Kumpels vom Schach-, Strick- oder Fußballclub mit, ist dein Unternehmen bald eine riesige Best-Buddy-Clique. Das mag förderlich für den Teamspirit sein, aber nach außen hinterlässt du keinen guten Eindruck.
Augen auf beim Mitarbeiterempfehlungsprogramm!
Du siehst: Ein „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“-Programm bringt leider nicht nur Vorteile, sondern auch Risiken mit sich. Bevor du dich dafür entscheidest, solltest du also alle Pros und Contras gegeneinander abwägen.
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* Die Nennung nur eines Geschlechts dient hier rein dem Lesefluss. Wir möchten aber darauf hinweisen, dass wir alle Geschlechter (m/w/d) ansprechen und miteinbeziehen wollen.